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08.02.2021

Mehr Agentur verstehen #7

Mit Online-Druckern Geld sparen? Ja, aber ...

VON CAROLA SCHARDT | 08.02.2021

Hausdruckerei vs. Online-Drucker

Ist der Service einer Online-Druckerei genauso gut wie der einer „Hausdruckerei“, mit der man lange zusammenarbeitet? Oder bietet die Online-Druckerei sogar mehr? Wie sieht’s bei dem Vergleich der Druckerzeugnisse aus? Und ist der Druckpreis wirklich das Einzige, worauf Kunden achten sollten?

Im Laufe der Zeit haben wir viele Kundenwünsche auf Papier drucken lassen und dabei völlig unterschiedliche Erfahrungen mit den Druckern sammeln können. Während die einen preislich fast unschlagbar sind, können die anderen mit Service und Nachhaltigkeit punkten. Daher gilt: Genaues Hinschauen lohnt sich – für die eigenen Nerven und für den Kunden.

Aber wer macht denn nun das Rennen im „Kampf der Drucker“? Wir klären auf!

Round #1: Der Zeitdruck

Ja, hier handelt es sich um ein Wortspiel! Denn, die ZEIT spielt beim DRUCK oft eine große Rolle. Bei den Onlinern ist genau festgelegt, bis wann die Druckdaten angeliefert werden müssen, damit sie es am selben Tag noch in die Produktion schaffen. Auch die Produktions- und Lieferzeiten sind klar vorgegeben. Eine höhere Bearbeitungsgeschwindigkeit erreicht man ausschließlich gegen Aufpreis. Dann sind die Onliner aber wirklich fix. Einziger Nachteil: Das Druckerzeugnis hat teilweise einen weiten Lieferweg vor sich. Und was nutzt ein Expressdruck, wenn dann DHL mal wieder bummelt?

Gerade, wenn man schon länger mit einer regionalen Druckerei zusammenarbeitet, ist dem Service beinahe keine Grenze gesetzt. Im Agenturalltag ist es manchmal nötig wirklich kurz vor knapp zu reagieren und den Kunden tatsächlich über Nacht ein fertiges Druckergebnis zu präsentieren. Ist das der Fall, führt nichts am Griff zum Telefon und an einem Anruf beim Hausdrucker vorbei. Schneller, flexibler und unkomplizierter geht es kaum – zumindest, wenn man eingespielt ist. Das Ergebnis wird in Ausnahmesituationen dann sogar vom Chef persönlich ausgeliefert.

Round #2: Die Druckauflage

Drucksachen können nur mit einer vorgegebenen Auflage bei Online-Druckereien bestellt werden. Flexibilität Fehlanzeige! Das bedeutet, wenn 260 Einladungskarten benötigt werden, hat man meist die Wahl zwischen 250 oder 500 Stück. Besonders absurd: Wer einmal 250 Stück und einmal 10 Stück bestellt, zahlt mehr, als bei der Bestellung von 500 Exemplaren. Die Überschüssigen Drucksachen landen dann eben im Müll – nicht wirklich nachhaltig, oder?

Der Hausdrucker ist – zumindest bei uns – immer sehr flexibel, was die Auflage angeht. Egal, ob kleine Stückzahlen oder eben nicht die gängige Stückelung (250, 500, 1000): Bei der Druckerei des Vertrauens werden alle Wünsche wahr gemacht.

Round #3: Das Druckerpapier und die Qualität

Der Unterschied bei der Auswahl an Papierstärken und -sorten hängt immer vom jeweiligen Drucker ab. Tendenziell kann man jedoch kurz und knapp sagen: What you see is what you get! Viel mehr Auswahl als auf der Website angepriesen, gibt es nicht. Wen das nicht stört oder wer keine Extrawurst braucht, wird mit Sicherheit fündig. Für den Großteil der alltäglich anfallenden Bestellungen haben die Onliner immer eine Antwort parat. In Sachen Qualität gilt das zwar auch, das Risiko auf fehlerhaften Drucksachen ewig sitzenzubleiben ist aber weitaus höher. Dazu komme ich im nächsten Punkt.

Regionale Druckereien haben ebenfalls alle gängigen Papiersorten auf Lager und überraschen häufig sogar noch mit speziellen Sorten. Und ist man sich doch mal nicht ganz sicher, dann erstellen sie auf Wunsch Weißmuster von dem angefragten Druckprodukt. Diese Vorleistung des Druckers geht über den Standard der Onliner hinaus und basiert vor allem auf der meist jahrelangen Verbindung und dem gegenseitigen Vertrauen.

Round #4: Die Kommunikation

Hektik bricht dann aus, wenn ein Druckerzeugnis kurz vor Deadline erst ausgeliefert werden kann und dann ein Fehler auftritt. Zu wenige Kartons, schlechte Farben, unsaubere Falz – you name it. Das kann immer mal passieren und hat nichts mit Online- oder Offline-Druckern zu tun. Die Kommunikation mit den Dienstleistern könnte dann aber nicht unterschiedlicher sein.

Digital-Häuser lassen ihre Kommunikation mit Kunden fast komplett über die Website laufen. Gibt’s also ein Problem, kann man das entsprechende Formular ausfüllen und dann warten, ob sich jemand meldet. Die Erfolgschancen auf eine schnelle Lösung sind aber auch im Callcenter meist nicht besonders hoch. Gerade bei einer eiligen Reklamation muss man starke Nerven mitbringen. Schließlich sitzt uns als Agentur ja auch der Kunde im Nacken und macht zurecht Druck. Zwar haben Online-Druckereien stark aufgeholt und bieten eine Kontaktaufnahme über die sozialen Medien an, schnelle Hilfe ist aber längst nicht garantiert. Hier fehlt, das muss man einfach festhalten, der Wille zur Flexibilität und zum Kundenservice. Wer günstige Preise will, kann eben nicht alles haben.

Bei der Hausdruckerei können wir uns immer auf die individuelle Beratungsleistung bei Papier, Farbe, Farbwirkung und Weiterverarbeitung verlassen. Im Gespräch von Mensch zu Mensch ergeben sich Lösungen speziell für kompliziertere Drucksachen, die gestanzt, geprägt und/oder geklebt werden. Der Drucker ist hier nicht der simpel ausführende Produktionsbetrieb, sondern Gesprächspartner und technisch-kreativer Problemlöser, der eigene Ideen für wertige Drucksachen mit einbringt – ein kompetenter Partner eben.

Round #5: Der Preis

Die Betrachtung der Preise ist gar nicht so einfach: Auf den ersten Blick wirken die Onliner unschlagbar günstig. Die maximale Standardisierung, weniger Flexibilität, viel Durchsatz – klar, dass es hier günstiger wird. Der Kunde muss teilweise Abstriche bei der Flexibilität und Nachhaltigkeit machen, kommt aber unterm Strich so gut wie immer auf ein Top-Ergebnis für kleines Geld. 

Und dennoch will ich Hausdrucker beim Preis nicht komplett abschreiben. Zum einen sind die „Kleinen“ meist gesprächsbereit und kommen uns als Auftraggebern gerne entgegen, zum anderen sind die Preise angesichts der Online-Konkurrenz ohnehin schon gesunken. Und jetzt wird’s tricky: Unser Ziel ist es sowieso nicht, den Hausdruckern die Onlinepreise vorzulesen und darauf zu hoffen, dass er genauso günstig anbietet. Schließlich sprechen wir von zwei völlig unterschiedlichen Herangehensweisen, die eben unterschiedliche Preise haben.

Bei der Diskussion über Preise diskutieren wir also vielmehr darüber, ob ein Kunde lokal produzieren lassen will, von einem Familienunternehmen, das flexibler und persönlicher ist oder will er lieber die Leistung von einem Online-Drucker.

Wer bei einer Online-Druckerei bestellt, kann standardisierte und über Zusatzzahlungen beschleunigte Abläufe kaufen. Die Lieferzeiten sind zum Teil unschlagbar. Jedoch kann ein Gespräch mit der Hausdruckerei zu einem ebenso schnellen Ergebnis führen.

Gerade ein über Jahre hinweg aufgebautes Vertrauensverhältnis macht sich in vielen Bereichen bemerkbar. Vielleicht ist das auch eine Überlegung, nicht immer zum günstigsten Drucker zu gehen, sondern einfach mit einem Drucker eng zusammenarbeiten. Hier hat man dann den Benefit, dass der Drucker einen kennt, weiß wie man tickt und wenn man sagt, dass es eilig ist, er alles dafür tut, damit die Ware pünktlich ankommt.

Meine Zusammenfassung daher in aller Kürze: 

Beide Drucker haben ihre Stärken und es bleibt Abwägungssache, welcher am besten für das jeweilige Projekt geeignet ist. Kunden sollten dabei nicht nur den Preis, sondern auch die Qualität, Dringlichkeit und die Abläufe im Hinterkopf haben, wenn sie ein Druckangebot absegnen. Wenn alles gut läuft, machen die Onliner meist das Rennen – einfach, da sie schnell und billig sind. Wenn ein Auftrag jedoch mal besonders dringend ist, die Qualität besonders hoch sein muss oder mit dem Druckergebnis etwas schiefläuft, dann spielen die Hausdruckereien ihre Stärke aus. Im Idealfall lassen sich Kunden also von uns beraten, denn wir wissen meist ziemlich genau, welcher Weg für sie der ideale ist.

ganzkörperbild von carola schardt

Über die Autorin:

Carola Schardt
0911 9747820
carola.schardt@kontext.com

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