Unternehmen müssen Kununu aktiv nutzen
Kununu ist für viele Unternehmen wie ein Gespenst, das durch die Gänge zieht. Es verbreitet dabei in so mancher Chefetage oder der zuständigen HR-Abteilung Angst und Schrecken. Immerhin liegt die kommunikative Macht hier ganz klar bei den (früheren) Mitarbeitenden. Unternehmen sind zum Zuhören und reaktiven Handeln verdonnert. Sie können maximal einen – oft kritischen – Eintrag kommentieren und ihre Sicht der Dinge darstellen.
Nun haben die Kommunikationsverantwortlichen von Unternehmen die Möglichkeit, sich verärgert zurückzuziehen und grundsätzlich das Geschäftsmodell der Plattform infrage zu stellen, die Aussagekraft von Kununu-Bewertungen anzuzweifeln oder den Umstand eines schlechten Scores einfach zu ignorieren. Alternativ könnten sie aber auch in die Offensive gehen, inhaltvolle Antworten liefern – auch wenn die unter der eigentlichen Bewertung etwas untergehen – und die geübte Kritik in aktives Handeln im Sinne des Unternehmens übersetzen.
Spoiler: Letzteres ergibt langfristig deutlich mehr Sinn!
Kununu nicht verschweigen – sondern stolz drauf sein
Ein erster Schritt in die richtige Richtung im Umgang mit Kununu ist, das Portal offensiv und aktiv anzugehen. Das bedeutet zum einen, dass man nicht schweigt und Bewertungen unkommentiert stehenlässt. Vielmehr sollte in einem sachlichen und konstruktiven Ton geantwortet werden. Ja, auch dann, wenn die Kritik nicht unbedingt sachlich ist. Zum anderen können Unternehmen auch intern mehr dafür werben, dass Mitarbeiter eine ehrliche und konstruktive Bewertung abgeben.
Anstatt die Kritik möglichst im Zaum zu halten, sollen die Mitarbeitenden nun sogar aktiv dazu aufgefordert werden? Richtig!
Kununu ist und bleibt wichtig – nicht zuletzt durch den Zusammenschluss mit XING. Also sollten Unternehmen den Score dort als Barometer verstehen. Wie gut läuft es im Unternehmen? Was kann verbessert werden? Wo liegt etwas im Argen? Fakt ist: Man muss das dort Geschriebene nicht komplett für bare Münze nehmen. Klar ist aber auch, dass sich viele Unternehmen über ihre individuellen Schwächen bewusst sind und es nun bei Kununu zusätzlich vor die Augen geführt bekommen. Das ist nur so lange schmerzhaft, bis man die Herausforderung angenommen und Veränderungen angestoßen hat.
Das K steht für konstruktiv
Auch wenn so manche Kritik nicht unbedingt konstruktiv formuliert ist, sollten die Verantwortlichen in den Unternehmen (Chefs, HRler, Kommunikatoren) die Köpfe zusammenstecken und gemeinsam hinter die Kritik blicken. Was stimmt vielleicht wirklich? Wo drückt der Schuh beim Mitarbeitenden und welche offene Flanke in der Employee Journey (also dem gesamten Zeitraum vom Recruiting, über die Anstellung bis hin zum etwaigen Offboarding) wurde bislang komplett übersehen? Nehmen Sie sich das Konstruktive zu Herzen und sehen Sie die Kritik als Chance zur Verbesserung.
Leichter gesagt als getan
Dass ich aus Erfahrung spreche, beweist ein Blick auf den KONTEXT-Score bei Kununu. Er ist ein Abbild dessen, was bei KONTEXT aktuell gut läuft und vielleicht nicht immer gut lief. Gerade die Unternehmenskultur, auf die wir sehr stolz sind, wird in den Bewertungen spätesten seit 2018 durchgehend gelobt. Laut Kununu-Barometer ist die Agentur in diesem Bereich moderner aufgestellt als der Branchenschnitt. Gleiches gilt mittlerweile in den Bereichen „Work-Life-Balance“, „Umgang miteinander“ und „Führung“.
Wie haben wir es geschafft, dass sich das Bild wandelt? Wir haben in der Agentur Veränderungen vorgenommen und unseren Fokus in Sachen Team und Kultur neu ausgerichtet. Nachdem wir in internen Gesprächen festgestellt haben, dass wir auf dem richtigen Weg sind, hat sich das entsprechend auch in den Kununu-Bewertungen niedergeschlagen. Zum einen, da die Mitarbeitenden die Erfahrung von sich aus teilen wollten und zum anderen, da wir im Team Kununu offensiv als wichtiges Tool zur Außendarstellung kommuniziert haben.
Wir sind mittlerweile stolz auf die Bewertungen, rufen immer wieder die Mitarbeitenden – aber auch Bewerber – dazu auf, uns kritisches Feedback zu geben und haben es so Stück für Stück geschafft, dass wir bei einer Gesamtbewertung von 3,5 gelandet sind. Laut Kununu liegt der Branchenschnitt bei 3,7. Damit haben wir bereits das nächste Ziel vor Augen. Wir werden weiter konsequent an der Agentur arbeiten, damit wir in absehbarer Zeit in allen Bereichen überdurchschnittlich gut bewertet werden und diese Top-Noten auch verdient haben.
Über den Autor:
Jan Frankowski
0911 9747827
jan.frankowski@kontext.com
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