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16.03.2021

Mehr Agentur verstehen #10

Corona hat KONTEXT besser gemacht

VON JAN FRANKOWSKI | 16.03.2021

Die Situation spitzt sich zu

Heute vor genau einem Jahr wurde für KONTEXT die Corona-Pandemie zur Realität! Für mich ganz persönlich sogar bereits ein paar Stunden zuvor: Auf der Wahlparty der SPD Fürth. Am 15. März um circa 20 Uhr stand seit kurzer Zeit fest, dass Spitzenkandidat Dr. Thomas Jung, den wir knapp anderthalb Jahre durch den Wahlkampf begleitet hatten, in seinem Amt als Oberbürgermeister bestätigt wurde. Damit schloss KONTEXT eines der größten Projekte der Agenturgeschichte erfolgreich ab. Bevor ich mich von der Party verabschiedete, sagte mein Geschäftsführerkollege Klaus einen Satz zu mir, den ich sicher nie vergessen werde: „Wir müssen morgen im Büro über die Einführung von Kurzarbeit sprechen. Die Situation spitzt sich zu.“

Am besagten nächsten Tag, dem 16. März 2020, wurde bei uns also Kurzarbeit eingeführt. In den Tagen zuvor hatten sich bereits vereinzelt Kunden gemeldet und Budgets sowie Projekte eingefroren. In den nächsten Tagen sollten weitere folgen. Die Krise wandelte sich für das gesamte Team von „diffuser Unsicherheit“ zum spürbaren Einschnitt, der den Alltag veränderte.

Fast forward zu den Corona-Erkenntnissen

Jetzt, genau ein Jahr später, blicken wir auf eine Zeit zurück, die uns allen viel abverlangt hat und können ein Fazit ziehen: Wir sind gut durch die Krise gekommen! Dank eines starken Teamzusammenhalts, gegenseitiger Rücksicht, guter Partnerschaften zu unseren Kunden und viel Optimismus – der zugegebenermaßen immer wieder auf die Probe gestellt wurde. Die fünf grundlegendsten Erkenntnisse, die aus meiner Sicht das Jahr 2020 geprägt haben und KONTEXT auch in den nächsten Jahren weiterhin prägen werden, will ich kurz im Detail vorstellen.

#1: Offenheit auf allen Ebenen

Nie war der Mut zum offenen Gespräch innerhalb des Teams und gegenüber Kunden wichtiger als in der Krise. Das bedeutet konkret, dass wir zu Beginn der Pandemie wöchentliche Update-Meetings, als Ergänzung zu unserem „Daily“, eingeführt haben, in denen der aktuelle Stand der Agentur besprochen wurde. In diesen Runden ging es vor allem darum, einen ungeschönten Blick darauf zu werfen, welche Projekte überhaupt weiterliefen, welche Kunden in der Angststarre steckten, wie wir ihnen weiterhelfen könnten und auf was wir die durch Kurzarbeit reduzierten Ressourcen als nächstes fokussieren sollten. Der offene Austausch half dabei, zumindest bis zum nächsten Meeting Klarheit darüber zu gewinnen, was das „Richtige“ und „Wichtige“ ist, auf das wir uns besinnen sollten. Später wurde aus dem „Weekly“-Krisenmeeting ein monatliches und mit dem Ende der Kurzarbeit im November konnten wir ganz darauf verzichten. Was blieb, ist jedoch die Offenheit innerhalb des Teams, die durch die Krise deutlich verstärkt wurde, alle täglichen Abläufe erfasst hat und die wir auch in Zukunft so intensiv pflegen wollen.

Gleiches gilt übrigens im Umgang mit Kunden: Wir haben in Videocalls Einblicke in die Wohnzimmer unserer Gesprächspartner bekommen, die Kinder kennengelernt, die im Hintergrund tobten, und erfahren, dass sie mindestens vor den gleichen Herausforderungen stehen wie wir. Diese eher unfreiwillige Offenheit sorgte für Momente, die das Agentur-Kunden-Verhältnis auf eine neue Ebene gehoben haben. Gerade in der schwierigen Zeit konnten wir so noch näher an viele unserer Kunden heranrücken.

#2: Unsicherheit aussprechen 

„Wir müssen auf Sicht fahren“ – ein Satz, der nicht nur von der Bundesregierung häufig verwendet wurde. Für uns war in vielen Momenten des vergangenen Jahres auch nicht klar, wie es genau weitergehen soll. Diese Unklarheit an- und auszusprechen, war wichtig. Angesichts der Jahrhundertaufgabe und ihrer vielen Unwägbarkeiten wäre es schlicht gelogen gewesen, zu sagen, dass man selbst keine Unsicherheit spürt. Auch heute gilt für mich noch immer: Sie zu thematisieren, statt sie zu verheimlichen, ist wahre Stärke und schafft die Grundlage, gemeinsam eine Lösung für das Unlösbare zu finden. Jedes Mal, wenn einer von uns einen Schritt zurück macht, da er/sie verunsichert ist, macht ein anderer aus der Gruppe einen Schritt nach vorne und füllt die Lücke mit Feedback, einer Idee oder einfach den richtigen aufmunternden Worten.

#3: Es geht nur, wenn alle mitziehen

Wie viele Extrameilen jeder von uns im vergangenen Jahr gegangen ist, möchte ich gar nicht ausrechnen. Wir haben uns teilweise sprichwörtlich die Arme und Beine ausgerissen, um das Rad am Laufen zu halten und dabei ein ums andere Mal gemerkt, wie wichtig das Team in solchen Momenten ist. Am stärksten waren wir dann, wenn wir den Weg gemeinsam gegangen sind. Egal, ob es die Einführung neuer Online-Tools (für Chats, Calls, Prozessmanagement) oder die Kreativprozesse waren: Die Disziplin aller machte es möglich, dass wir trotz Homeoffice, Homeschooling und Co. handlungsfähig blieben. Wir waren nicht nur für unsere Kunden, sondern auch füreinander da. Am Anfang dieses Prozesses standen klare Absprachen und ein gemeinsames Commitment, dass wir der Pandemie mit all ihren Herausforderungen als Team trotzen wollen. Dazu zählte auch, dass jeder ein Höchstmaß an Flexibilität einbringen musste und zugleich feste Regeln beispielsweise bezüglich Meetingkultur und Chatiquette eingeführt wurden. Innerhalb dieser Leitplanken – an die wir uns gegenseitig immer wieder erinnert haben – gelang es, mit hoher Eigenverantwortlichkeit qualitativ sehr gute Leistung für unsere Kunden zu erbringen.

#4: Optimismus ist ansteckend

Nicht nur das Virus kann sich schnell verbreiten, auch Optimismus ist ansteckend. Dieses Motto hat mich persönlich immer dazu bewogen, die positiven Momente nicht aus den Augen zu verlieren. Und wenn es doch einmal passiert ist? Dann konnte ich mich auf meine Kolleginnen und Kollegen verlassen. Es gelang immer wieder, dass wir uns gegenseitig auffingen, Mut machten und so die Kraft besaßen, gleiches auch für unsere Kunden zu tun. Selten zuvor habe ich „ehrlichere“ Gespräche mit unseren Auftraggebern geführt, die von Unsicherheit und Pessimismus geprägt waren. In diesen Momenten mit Optimismus für sie da zu sein, war ein gutes Gefühl und nur deshalb möglich, weil wir KONTEXT-intern zu jeder Zeit darauf achten, dass uns der positive Blick auf die Dinge nicht abhanden geht.

Unsere eigene Website, die wir im Laufe der Pandemie neu aufgesetzt haben, ist ein gutes Beispiel dafür, wie stark positive Signale in schweren Zeiten wirken. Die Pläne für den Relaunch lagen bereits vor der Pandemie auf dem Tisch, mussten aber nach dem Ausbruch zunächst auf Eis gelegt werden. Als wir nach einigen Monaten jedoch wieder das Licht am Ende des Tunnels erahnen konnten, war die Website das erste interne Projekt, das wieder angepackt wurde. Wir dachten uns: „Jetzt erst recht“. Im Dezember – inmitten der zweiten Corona-Welle – konnten wir den Livegang umsetzen und Anfang Januar stolz damit an unsere Kunden herantreten. Das Feedback war genial, was zum einen natürlich an der starken Website lag. Zum anderen erzeugte aber vor allem das Signal, das wir mit dem Relaunch sendeten, eine besonders positive Resonanz. Wir haben in der Krise investiert und konnten damit den ein oder anderen ermutigen, es uns gleich zu tun.

#5: Routine im Wandel finden

Geht es Ihnen auch so, dass seit einem Jahr gefühlt kein Tag wie der andere war und trotzdem ein Alltagstrott eingetreten ist? Mir ging es jedenfalls so. Ständig mussten wir uns neu erfinden, Prozesse anpassen, Kommunikation verändern, Ideen neu denken und und und. Trotzdem ist innerhalb dieses andauernden Wandels eine Routine eingetreten, die natürlich zum einen im Lockdown und der damit wegfallenden Beschäftigungsmöglichkeiten begründet liegt. Zum anderen wurde Veränderung aber auch einfach zum Tagesgeschäft. Dieses Momentum ist Gold wert. Die Routine im Wandel zu finden, schafft einerseits Fortschritt und reduziert zeitgleich die Aufgeregtheit, die damit immer einhergeht. Auch wenn dieser Zustand wie ein Widerspruch wirkt – und das hat er auf mich für sehr lange Zeit – können wir davon profitieren.

Was habe ich nun also gelernt?

Die Schlagworte, die für mich nach einem Jahr Pandemie hängenbleiben, sind Offenheit – auch im Umgang mit Unsicherheit –, Teamwork, Optimismus und Wandel. Wir haben uns zigfach neu erfunden und dabei immer wieder auf die Stärken des Teams gestützt. Wir sind im positiven Sinne weit entfernt von dem KONTEXT, das wir Anfang 2020 waren, und sind unseren Grundwerten trotzdem immer treu geblieben. Corona zu danken, wäre zu viel des Guten. Aber wenn man sieht, was wir auf dem Weg durch das Tal gelernt haben, verliert die Pandemie (zumindest aus unternehmerischer Sicht) an Schrecken. 

ganzkörperbild von jan frankowski

Über den Autor:

Jan Frankowski
0911 9747827
jan.frankowski@kontext.com

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