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25.03.2021

Mehr Agentur verstehen #11

Trends setzen, nicht blind folgen

VON JULIANE APPIS | 25.03.2021

Eigene Ideen bringen Individualität

Das Internet ist voller Inspirationen und schicken Designs von Unternehmen aus der ganzen Welt. Für Designer ist die Versuchung natürlich groß, gute Arbeit zu imitieren. Schließlich ist sie es, die den Unternehmenserfolg vorantreibt und in besonderen Fällen sogar Schlagzeilen macht. Aber nicht nur für Designer, auch für Kunden ist die Verlockung groß. Von Auftraggebern bekommt man daher nicht selten zu hören, dass man doch ganz einfach das Design erfolgreicher Unternehmen imitieren könne.

Ein Beispiel gefällig? Kennst Du die starke Image-Kampagne der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)? Sowohl grafisch als auch inhaltlich wird dort einiges geleistet. Wir haben aufgehört zu zählen, wie oft gesagt wird: „Machen wir es doch wie die BVG“. Ich glaube zwar, dass bei vielen Kunden damit der Wunsch nach einem kreativen Ansatz, etwas Neuem, etwas ganz Eigenem rüberkommen soll. Leider werden wir dann aber allzu häufig an den bekannten „Vorlagen“ gemessen. Dabei geht die Individualität jedoch verloren.

Die Gefahr besteht, dass alles ähnlich aussieht, wenn wir ausschließlich den Top-10-Designtrends folgen und diese blind umsetzen. Ich finde, man kann sich von Trends inspirieren lassen, sollte dabei aber das Produkt, das jeweilige Unternehmen und dessen Stil nicht aus den Augen verlieren.

Wie möchtest du wahrgenommen werden?

Das sollten wir zunächst gemeinsam herausfinden. Wir helfen Kunden dabei gerne mit gezielten Fragen und definieren daraufhin Botschaften und Ziele. Erst nach der Festlegung dieser Kriterien überlegen wir, wie die Gestaltung diese Eigenschaften optimal transportieren kann.

Egal, wie gut die Dienstleistungen oder Produkte eines Unternehmens sind, wenn das Design – also der gesamte visuelle Auftritt – das nicht widerspiegelt, wird es schwierig, Kunden zu überzeugen. Deshalb ist es so wichtig, mit der Gestaltung eine Aussage zu treffen, die zum Unternehmen passt.

Für wen ist das Design eigentlich gedacht?

Des Weiteren muss sich gefragt werden, wen man ansprechen will. Wer ist die Zielgruppe und welche Bedürfnisse und Erwartungen hat sie? Wer es schafft, seine Produkte so zu gestalten, dass eine Verknüpfung zwischen den Grundbedürfnissen des Unternehmens und den Glaubenssätzen der Zielgruppe/n entsteht, erreicht eine optimale Ansprache. Im Blogbeitrag "Über Geschmack lässt sich streiten" habe ich dazu schon einmal die Analogie des Köders genutzt, der dem Fisch und nicht dem Angler schmecken muss.

Wer sich von den Design Trends für 2021 inspirieren lassen möchte, kann das hier tun. Aber, wie bereits deutlich gemacht: Lass Dich inspirieren, verliere aber nicht den Anspruch, selbst zum Trendsetter zu werden. Denn es handelt sind bei der Trendvorschau lediglich um Prognosen. Erst am Ende des Jahres können wir sagen, was sich wirklich durchgesetzt hat.

ganzkörperbild von juliane appis

Über die Autorin:

Juliane Appis
0911 9747814
juliane.appis@kontext.com

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